Soziale Medien strafen Inhalte mit zu wenig Engagement ab. Der „Call to Action“ ist also bei vielen journalistischen Social-Formaten Standard geworden. Egal worum’s geht, immer die Community irgendwas fragen. Ich hinterfrage das.
„Was denkt ihr zu XY? Schreibt’s in die Kommentare!“ ist eine Phrase geworden. Wen interessieren die Antworten wirklich? Mich manchmal schon. Aber manchmal finde ich es absurd, zuerst aufwendig zu recherchieren und dann Tausende Leute aktiv nach ihrer spontanen Meinung zu fragen.
Während oft aus reinem Pflichtgefühl geäußerte Calls-to-Action eine von keinem gewollte Diskussion anheizen, muss man extra Leute einstellen, die nervenzehrendes Community Management betreiben. Alles, damit Plattformen noch mehr Aufmerksamkeit monetarisieren können. 💸
Die Antworten sind teils sensible Daten. Leute geben auf Plattformen wie Instagram & YouTube öffentlich private Ansichten preis, motiviert von Hosts journalistischer Formate. Hey, was denkt ihr zu Nordstream 2? Schonmal Drogen probiert? Schreibt’s doch mal ins Internet rein… 🤡
Bei einigen Themen wäre es für alle Beteiligten wohltuender zu sagen: „Hey, ihr müsst nichts kommentieren, reduziert etwas Noise und entspannt euch“. Ich bin für den Call-to-relaxation statt Call-to-action.
In diesem Sinne: Wie wär’s mit etwas Noise-Reduktion? Gerne keine Drukos auf diesen Thread, also, nur wenn ihr wollt. ☕🌛